SDG 7 Bezahlbare und saubere Energie

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Zugang zu bezahlbarer, verlässlicher, nachhaltiger und zeitgemäßer Energie für alle sichernSDG 7 Bezahlbare und saubere Energie

Die kommunalen Aufträge sind hier: einen allgemeinen Zugang zu bezahlbaren, verlässlichen und modernen Energiedienstleistungen schaffen, die Erhöhung des Anteils der erneuerbaren Energien am Energiemix, die Steuerung der Energieeffizienz sowie die Förderung von Investitionen in die Energieinfrastruktur und saubere Energietechnologien.

Wie sieht es im globalen Kontext aus?

Nach Schätzungen der Weltbank leben derzeit rund eine Milliarde Menschen auf der Welt ohne Zugang zu Elektrizität. Alleine in Indien sind es 21 % der Bevölkerung, in Nigeria 42 % und in Äthiopien sogar 73 % (Stand 2014; World Bank). Die zentrale Herausforderung besteht somit darin, den Zugang zu bezahlbarer und verlässlicher Stromversorgung auszubauen und gleichzeitig den CO2-Ausstoß durch die Reduzierung der Verbrennung von Kohle, Gas und Erdöl weiter zu senken.

Ausweg aus diesem Dilemma bieten die Erhöhung der Energieeffizienz und die stärkere Nutzung erneuerbarer Energien, weltweit aber natürlich auch in Deutschland.

Wie sieht es in Deutschland aus?

Foto: pexels, Pied Piper

Der Anteil der erneuerbaren Energien im Stromsektor stieg von 37,8 % (2018) auf 42,4 % (2019) des Bruttostromverbrauchs. Insgesamt wurden im Jahr 2019 etwa 244,3 TWh Strom aus erneuerbaren Energieträgern erzeugt, was fast 9 % mehr als im Vorjahr sind. Die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energieträgern übertraf damit erstmals die Stromerzeugung aus Braun- und Steinkohlekraftwerken.

Im Juni 2020 betrug der Anteil erneuerbarer Energien an der Stromerzeugung in Deutschland bereits rund 53 %. Die Windenergie hat dabei die Stromerzeugung aus Erneuerbaren dominiert. Neben der Windkraft steuern auch Photovoltaik Anlagen (5,5%), Biomasse (8,2%) und Wasserkraft (3,3%) zur Nettostromerzeugung bei. Mit insgesamt 60,5 Terrawattstunden lag die Erzeugung der Nicht-Erneuerbaren Kraftwerke (Braunkohle, Steinkohle und Kernenergie) fast ein Viertel niedriger als noch im Vorjahreszeitraum. Der Anteil der erneuerbaren Energien am Stromverbrauch wächst demnach kontinuierlich an.

Auch der Anteil des Endenergieverbrauchs für Wärme und Kälte aus erneuerbaren Energien (Biomasse, Biogas, Solarthermie, Umweltwärme und Geothermie) stieg gegenüber dem Vorjahr um 0,2 Prozentpunkte auf 14,5 % an. Von allen Sektoren ist bislang der Verkehrssektor mit 5,6 % der Sektor mit dem geringsten energetischen Anteil an erneuerbaren Energiequellen.

Wie sieht es bei uns in Fürth aus?

In Fürth bildet bislang der Energienutzungsplan (ENP) die Basis, um Energieeinsparung, Energieeffizienz und die Umstellung auf regenerative Energieträger aufeinander abzustimmen sowie konkrete Ziele an die Öffentlichkeit heranzutragen. In den kommenden zwei Jahren soll dieser ENP nun durch ein „Integriertes Klimaschutzkonzept für die Stadt Fürth“ weiterentwickelt werden.

Zu den konkreten Zahlen im Bereich Energie in der Stadt Fürth: die regenerative Stromerzeugung beläuft sich aktuell auf ca. 67,0 Gigawattstunden im Jahr, davon entfallen 42 Gigawattstunden auf Biogas Kraft-Wärmekopplung. Das noch vorhandene Ausbaupotenzial von 107,7 Gigawattstunden ist überwiegend im Bereich der Dach- und Freiflächenphotovoltaik anzusiedeln. Das Potenzial zur regenerativen Wärmeerzeugung beschränkt sich auf Solarthermie und in recht geringem Maße auf Biogas. Die aktuelle Nutzung regenerativer Energien erfolgt dabei zum großen Teil durch Fernwärme (es gibt 4 Fernwärmenetze der infra Fürth) auf Basis von Biogas.

Energieeinsparungen und die Reduktion von CO2– bzw. THG-Emissionen können auf zwei Wegen erreicht werden: durch die Umsetzung konkreter Effizienzmaßnahmen und ein energiebewusstes Nutzerverhalten.

Was kannst du selbst tun?

Wer etwas zum Klimaschutz beitragen möchte sollte vor allem darauf achten, Energie einzusparen und den Einsatz erneuerbarer Energien zu unterstützen. Hier ein paar einfache und vor allem schnell umsetzbare Tipps für dich:

  • Kaufe lieber Energiesparlampen.
  • Schalte Elektrogeräte nach dem Gebrauch vollkommen ab. Im Stand-by-Modus verbrauchen Sie ansonsten weiter Strom.
  • Wechsele den Stromanbieter und beziehe Ökostrom.
  • Investiere in eine moderne Dämmung des Hauses oder modernisiere deine Heizung.
  • Achte bei der Neuanschaffung von Elektrogeräten auf dessen Energieverbrauch.
  • Schalte deinen Kühlschrank bei längerer Abwesenheit ab und taue den Kühlschrank bei starker Vereisung regelmäßig ab.
  • Führe einen Stromspartag ein.

Partnerinnen und Partner aus dem Fürth im Übermorgen-Netzwerk, die sich für SDG 7 bezahlbare und saubere Energie einsetzen, sind: